Es gibt eine ganze Reihe von SEO-KPIs, mit denen Sie Aussagen über den Erfolg oder Misserfolg Ihrer SEO-Maßnahmen machen können. Es macht allerdings keinen Sinn, alle Kennzahlen zu verfolgen, denn je nach Anwendungsbereich sind manche Kennzahlen deutlich relevanter als andere. Deshalb ist es unabdingbar, dass Sie zunächst Ihre (Geschäfts-)Ziele definieren, damit Sie im Anschluss die richtigen KPIs auswählen können.
Generell sollten die ausgewählten KPIs Antworten auf folgende Fragestellungen geben können:
- Wie ist der Status Quo meiner Website?
- Sind meine Optimierungsmaßnahmen erfolgreich?
- An welchen Stellschrauben muss ich drehen, um meine Ziele zu erreichen?
Zudem sollten die KPIs quantitativ zuverlässig und regelmäßig erfassbar sein, denn Momentaufnahmen über Rankings, Klickzahlen etc. sind keine Basis für eine nachhaltige Strategie. Zur Verdeutlichung hier zwei Beispiele:
Beispiel 1: Sie haben einen Blog, auf dem Sie regelmäßig informativen Content publizieren. Finanziert wird das Ganze durch regelmäßige Bannerwerbung. Damit sich dieses Projekt lohnt, müssen sehr viele Nutzer auf Ihre Seite gelangen. Traffic wäre hier also eine wichtige Kennzahl.
Beispiel 2: Sie betreiben einen Online-Shop. Reine Besuche bringen Ihnen keinen Umsatz, vielmehr müssen die Besucher durch Ihr Produktsortiment stöbern und idealerweise etwas kaufen. In diesem Falle wären u.a. die organische Conversion Rate und der organische Umsatz wichtige Kennzahlen, die Sie im Blick behalten sollten.
Überblick: Wichtige SEO-Kennzahlen
Wie bereits erwähnt, macht es keinen Sinn, alle möglichen Kennzahlen zu eruieren. Hier erhalten Sie einen Überblick über wichtige SEO-Kennzahlen, die sich bei vielen SEO-Projekten bewährt haben.
- Sichtbarkeit
- Keyword-Ranking
- Organischer Traffic
- Klickrate (Click-Through-Rate, CTR)
- Absprungrate (Bounce Rate)
- Conversion Rate
Die genannten KPIs lassen sich in drei Gruppen einteilen: operativ-strategische, technische und organisatorische KPIs. Bei der Auswahl sollten Sie sich an folgenden Regeln orientieren:
- Starten Sie mit ein paar wenigen sinnvollen KPIs und versuchen Sie nicht alle Kennzahlen auf einmal tracken zu wollen.
- Prüfen Sie regelmäßig, ob eventuell neue Kennzahlen in die Liste aufgenommen werden sollten.
Schauen wir uns jetzt die einzelnen Kennzahlen etwas genauer an.
#1 Sichtbarkeit
Eine hohe Sichtbarkeit in der organischen Google-Suche ist ein wesentlicher KPI und gleichzeitig das erklärte Ziel jeder SEO-Arbeit. Man spricht hier vom Sichtbarkeitsindex, der aufzeigt, wie präsent eine Website in den Google-Suchergebnissen ist. Außerdem kann man an ihm ablesen, wie sich die Sichtbarkeit eines Projekts entwickelt (hat), wie die Website im Vergleich zu den Wettbewerbern dasteht und ob die Website möglicherweise von Google abgestraft wurde. Mit Hilfe von SEO-Tools wie beispielsweise Sistrix, Xovi oder Seolytics lässt sich dieser Wert abbilden. Doch Achtung: Die Tools nutzen für ihre Berechnung unterschiedliche Grundlagen, sodass es nicht den einen Sichtbarkeitsindex gibt.
#2 Keyword-Ranking
Ein elementares Ziel der Suchmaschinenoptimierung ist es, für wichtige Keywords möglichst weit oben in den Suchergebnissen gelistet zu werden. Die Überwachung der Keyword-Rankings sollte deshalb herangezogen werden, wenn es gilt, den Erfolg von SEO-Maßnahmen zu messen. Da Google heutzutage immer mehr Knowledge Panels und SEA-Anzeigen in den Suchergebnissen ausspielt, sind reine Textergebnisse in ihrer Aufmerksamkeit sehr limitiert. Daher ist es für diese wichtig, weit oben angezeigt zu werden. 85 Prozent der organischen Klicks lassen sich in den ersten zehn Ergebnissen erreichen.
Neben der Google Search Console, in der die durchschnittliche Position über einen bestimmten Zeitraum hinweg gemessen wird, können externe Tools wie Sistrix oder RankRanger Aufschluss darüber geben, an welchen Positionen sich die jeweilige Seite für bestimmte Keywords befindet.
#3 Organischer Traffic
Traffic, also die Besucheranzahl auf einer Website, die durch die organische Suche der Suchmaschinen kommt, wird „organischer Traffic“ genannt. Je höher dieser Wert ist, desto besser. Organischer Traffic ist stark mit dem Sichtbarkeitsindex verbunden. Rankt ein Keyword mit hohem Suchvolumen weit oben in der Ergebnisliste, erhöht sich dadurch meist auch der organische Traffic auf dieser Seite. Je höher eine Seite in den organischen Platzierungen rankt, desto eher geht Google davon aus, dass die Seite die Suchintention der Nutzer bedient. Dies wird dann mittels weiterer Messungen im Nachgang von Google bestätigt oder nicht bestätigt. Sollte die Suchintention nicht gut getroffen werden, wird die Seite unter diesem Keyword aller Wahrscheinlichkeit nach im Ranking fallen. Der organische Traffic kann über Google Analytics gemessen werden.
#4 Klickrate (Click-Through-Rate, CTR)
Die Klickrate gibt Auskunft über den prozentualen Anteil der Nutzer, die über die Suchergebnisse auf eine Website gelangen. Eine hohe Klickrate spricht dafür, dass das Suchergebnis besonders gefragt zu sein scheint oder auf einer hohen Position rankt. Die Klickrate zeigt außerdem, welche Formulierungen (Title und Meta Description) im Snippet der jeweiligen Seite besonders gut bei den Nutzern ankommen oder eben nicht. Hier kann dann optimiert werden. Die Entwicklung der Klickrate und durchschnittlichen Position von Unterseiten, im zeitlichen Verlauf kann über die Google Search Console gemessen werden.
#5 Absprungrate (Bounce Rate)
Die Absprungrate – auf Englisch „Bounce Rate“ – zeigt auf, wie viel Prozent der Nutzer die Website ohne eine Interaktion direkt wieder verlassen. Dabei ist dieser SEO-KPI unterschiedlich einzuordnen: Eine hohe Absprungrate bei einem Online-Shop zeigt an, dass die Besucher offensichtlich nicht das finden, was sie suchen. Bei Content-Seiten hingegen, kann eine hohe Absprungrate darauf hindeuten, dass die Nutzer gefunden haben, was sie gesucht haben.
Die Bounce Rate ist ein hilfreicher Indikator für die Qualität der Nutzererfahrung und ermöglicht es, Handlungen zur Optimierung der Usability abzuleiten. Typische Gründe für hohe Absprungraten sind:
- falscher Keywordfokus
- schlechtes Layout
- zu viel Werbung
- schlechte Inhalte
- verwirrende Navigation
- zu lange Ladezeiten
Zur Messung der Bounce Rate kann Google Analytics verwendet werden. Aber bitte wie gesagt differenzieren:
- Eine hohe Absprungrate (etwa über 50 Prozent) ist bei transaktionalen Keywords eher als schlecht zu bewerten.
- Eine hohe Absprungrate bei informationellen Keywords hingegen muss nicht zwangsläufig schlecht sein, da die Antwort durchaus schnell geliefert worden sein kann.
#6 Conversion Rate
Die Conversion Rate zeigt, wie viel Prozent der Besucher eine festgelegte Handlung auf der Website vollzogen haben. Dies kann beispielsweise sein:
- ein ausgefülltes Kontaktformular
- eine Newsletter-Anmeldung
- ein abgeschlossener Produktkauf
- das Teilen eines Inhalts über spezielle Social-Media-Kanäle
Damit man die Conversion Rate wirklich überwachen kann, müssen im Vorfeld Ziele im jeweiligen Webanalyse-Tool definiert werden. Einer Conversion kann und sollte immer ein (fester) monetärer Wert zugeordnet werden. Beeinflussen kann man diesen Wert durch inhaltliche und strukturelle Veränderungen, einen auffälligeren CTA (Call-to-Action) oder überzeugendere Verkaufsargumente. Bei Seiten mit einer hohen Anzahl von Besuchern und einer extrem geringen Conversion Rate ist Optimierungspotenzial vorhanden. Die Conversion Rate kann über Google Analytics überwacht werden.
Weitere SEO-KPIs
So viel zu den wohl wichtigsten SEO-KPIs. Welche davon eingesetzt werden, hängt wie gesagt von der jeweiligen Zielfestlegung des Websitebetreibers ab. Neben den oben erläuterten SEO-Kennzahlen könnten die folgenden KPIs auch von Interesse sein:
- Backlinks: Anzahl der externen Verlinkungen
- Markentraffic: gibt Aufschluss über die Beliebtheit der Brand
- Page View: Anzahl Seiten pro Sitzung
- Crawling: Dauer der Indexierung
- Top Exit Pages: häufigste Ausstiegsseiten
- Page Load Time: Dauer, bis eine Seite vollständig geladen wurde
- Trust: misst das Vertrauen in eine Webseite
- Crawling: Dauer der Indexierung
- Core Web Vitals: die drei wichtigsten Metriken – Ladezeit, Reaktion und Stabilität – für eine gute User Experience
Fazit
Sie sehen, es gibt zahlreiche Kennzahlen, mit denen Sie Ihren SEO-Erfolg messen können und sollten. Die KPIs sollten sich immer an ihren Zielen orientieren. Nur dann sind sie auch aussagekräftig. Zudem sollten die Kennzahlen nie isoliert betrachtet werden, denn nur das richtige Zusammenspiel hilft Ihnen, die richtigen Maßnahmen abzuleiten. Wenn Sie Fragen zum Thema KPIs haben oder Unterstützung in diesem Bereich brauchen, kommen Sie gerne auf uns zu!