Noch vor einigen Jahren – also vor Panda, Penguin und Co. – war es für Website-Betreiber leichter, die Suchmaschinenergebnisse zu manipulieren. Durch verschiedene SEO-Praktiken wurde versucht, Relevanz vorzutäuschen, um eine gute Platzierung zu erreichen. Sogenanntes Keyword-Stuffing oder Cloaking waren dabei beliebte Mittel.
Diese Täuschungsmethoden will Google unterbinden, um Nutzern wirklich nur relevante Inhalte auf den vorderen Plätzen anzuzeigen. Änderungen am Algorithmus sollen Spam-Praktiken und unsauberen SEO-Methoden eindämmen. Denn der Google-Algorithmus bestimmt die Relevanz einer Seite im Google-Index – und damit auch die Platzierung in den Ergebnislisten.
Wie groß sind die Auswirkungen des aktuellen Google Core Updates?
In vielen Ranking-Trackern sah man die Auswirkungen des Updates sehr früh und deutlich. Die nachfolgenden Grafiken zeigen den aktuellen Stand aus RankRanger:
Eine Auswertung zu aktuellen Gewinnern und Verlierern hat Sistrix veröffentlicht. Dabei ist wie so oft zu erkennen, dass Domains, bei denen Vertrauen und Glaubwürdigkeit eine große Rolle spielen, besonders von den Auswirkungen des Google Core Updates betroffen sind. Dazu zählen beispielsweise Websites aus den Branchen Gesundheit, Medizin und Finanzen.
Wer sind die Gewinner des aktuellen Google Core Updates?
Das Google Core Update vom Januar 2020 bringt sowohl Gewinner als auch Verlierer ans Licht: entweder ranken alle Inhalte besser als zuvor oder sie werden ein paar Positionen nach hinten durchgereicht. In der nachfolgenden Tabelle einige beispielhafte Gewinner:
Welche Verlierer gibt es?
Wo es Gewinner gibt, muss es auch Sichtbarkeitsverlierer geben. Die folgenden, beispielhaften Domains haben in den letzten Tagen spürbar an Google-Sichtbarkeit in Deutschland verloren:
Konkrete Hinweise, welche Faktoren zu Gewinnen oder Verlusten geführt haben könnten, gibt es seitens Google nicht. Sicherlich stand wie so oft bei den letzten Core Updates das Qualitätsmerkmal im Vordergrund – Stichwort "EAT", was für "Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness" steht. Es geht also um Expertentum, Maßgeblichkeit und Vertrauenswürdigkeit der Inhalte. Diese Kriterien spielen vor allem in den sensiblen YMYL-Branchen (Your Money, Your Life) eine immer wichtigere Rolle. Domains, die bereits früher von solchen Updates betroffen waren, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, erneut betroffen zu sein. Die absoluten Schwankungen werden mit jedem Update offenbar geringer: Google ist sich seiner Einschätzung mittlerweile häufig sicher und weicht daher nicht mehr so stark von der letzten Einschätzung ab.
Was Website-Betreiber tun können
Laut Google soll mit den Core Updates die Bewertung von Inhalten insgesamt verbessert werden. Diese Änderungen können dazu führen, dass einige Seiten, die zuvor unterbelohnt waren, besser abschneiden – und natürlich auch andersherum. Die Optimierung der Websites bleibt daher weiterhin das Schlüsselelement für ein gutes Ranking. Sollte auch Ihre Website vom Update negativ betroffen sein, stellen Sie sich folgende Fragen:
- Bietet die Website nutzenstiftende Inhalte, die über das reine Kopieren hinausgehen?
- Sind Title und Description ansprechend und dem Inhalt entsprechend gestaltet?
- Würde man selbst diesen Content mit Freunden teilen?
- Ist der Content gut recherchiert und vertrauenswürdig?
- Enthält die Seite Fehler?
- Lädt die Seite auf allen Devices ansprechend?
- Bietet die Website einen Mehrwert im Vergleich zu anderen Mitbewerbern?
- Entspricht der Content der Erwartungshaltung der Nutzer?
Beim Beantworten dieser Fragen verschaffen Sie sich bereits einen ersten Eindruck und können den Inhalt Ihrer Website hinsichtlich Werthaltigkeit hin überprüfen und verbessern. Da Google auch immer wieder zahlreiche kleinere Änderungen durchführt, ohne konkrete Angaben zu Inhalten zu machen, bleibt die Arbeit im SEO-Bereich im ständigen Wandel, was wiederum eine permanente Optimierung der Website erfordert.