In der Vergangenheit wurden Expired Domains im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung gerne dazu eingesetzt, schnell und ohne großen Aufwand Backlink-Quellen zu generieren und so durch deren Signale bessere Platzierungen bei Google zu erzielen. John Müller rät im Webmaster-Hangout vom 25. September 2020 jedoch davon ab. Meist sind diese Domains sehr teuer und mit Risiken verbunden. Denn Backlinks sind nicht per se positiv: Kommen Sie nämlich von Spam- oder irrelevanten Seiten, kann auch der gegenteilige Effekt eintreten. Auch kann die Art und Weise wie das Linkbuilding betrieben wurde, über die Qualität der Expired Domain entscheiden.
Laut Müller versuche Google zwar die Vergangenheit einer Expired Domain so gut wie möglich zu ignorieren, wenn eine neue Website auf ihr aufgesetzt wird, doch problematische Links, die mit der alten Seite verbunden sind, könnten auch Einfluss auf die neue Website nehmen. Hier ist es ratsam, zu Beginn eines Website-Projekts die Expired Domain genau zu durchleuchten und zu bereinigen, sofern man zu dem Schluss kommt, dass sich dies lohnt.
Zudem sagte Müller, dass Google beispielsweise mit Daten von archive.org erkennen könne, wenn eine Expired Domain erworben wurde, um eine dort zuvor bestehende Website wiederaufzubauen, allerdings sei es für Google schwer zu erkennen, ob eine Domain tatsächlich abgelaufen ist oder ob sie einfach von einer anderen Person übernommen wurde.
Expired Domain erwerben
All denjenigen, die sich dennoch auf eine Expired Domain einlassen wollen, sei der Rat gegeben, sich mit der Historie der Domain ausführlich zu beschäftigen. Denn schlimmstenfalls „erbt“ man die Altlasten der stillgelegten Domain, wie beispielsweise Probleme mit Bots, Spam-Attacken oder Google-Abmahnungen.
Über sogenannte Expired-Domain-Services lässt sich diese Art der Domains erwerben. Meistens sind sie nach Branche und Qualität gelistet. Zudem finden sich häufig neben dem Domain-Namen auch Informationen zum Thema, Alter, der Domain-Popularität und dem PageRank.
Nach dem Kauf einer Expired Domain sollte man dafür Sorge tragen, dass alte Inhalte aus dem Google-Index entfernt werden. Dies funktioniert am besten, indem für alte URLs der HTTP-Status 404 gesendet wird.