Der EU AI Act und seine Auswirkungen auf SEO


KI hat die Suchmaschinenoptimierung in den letzten Jahren stark verändert. Von automatisierten Keyword-Analysen über KI-gestützte Content-Erstellung bis hin zu intelligenten SEO-Audits – viele Prozesse sind heute smarter und effizienter. Doch mit großer Macht kommt große Verantwortung – genau hier setzt der EU AI Act an. Lesen Sie hier mehr.

Der EU AI Act und seine Auswirkungen auf SEO

Die Europäische Union will mit diesem Gesetz die Nutzung von Künstlicher Intelligenz regulieren und klare Regeln für Transparenz, Datenschutz und ethische KI-Anwendungen schaffen. Das betrifft nicht nur Tech-Konzerne wie Google oder Microsoft, sondern auch Unternehmen, die KI-gestützte SEO-Tools nutzen. Aber was bedeutet das konkret? Welche Auswirkungen hat der AI Act auf die Suchmaschinenoptimierung? Und worauf müssen sich SEO-Experten und Unternehmen einstellen?

 


 

Was regelt der EU AI Act?

Der EU AI Act ist das erste umfassende KI-Gesetz dieser Art. Ziel ist es, die Risiken von Künstlicher Intelligenz zu minimieren und sicherzustellen, dass sie im Einklang mit europäischen Werten wie Datenschutz und Verbraucherschutz eingesetzt wird.

Die Verordnung teilt KI-Anwendungen in drei Risikokategorien ein:

  1. Hochrisiko-KI: Systeme, die Einfluss auf Grundrechte oder Sicherheit haben (z. B. Gesichtserkennung, Kreditvergabe).
  2. Begrenztes Risiko: KI-Modelle, die klare Transparenzanforderungen erfüllen müssen (z. B. Chatbots, Content-Generierung).
  3. Minimales Risiko: Unkritische Anwendungen wie Spam-Filter oder einfache Automatisierungen.

Warum ist das für SEO wichtig? Weil viele KI-gestützte SEO-Tools in die Kategorie „beschränktes Risiko“ fallen und damit bestimmte Transparenzpflichten erfüllen müssen. Das bedeutet: Wer KI nutzt, um Inhalte zu generieren, Suchmaschinenrankings zu analysieren oder Userdaten auszuwerten, muss bald möglicherweise offenlegen, dass KI im Spiel ist.

 


 

Wie viel Spielraum bleibt Unternehmen bei der Kennzeichnung?

Der AI Act ist am 2. August 2024 in Kraft getreten. Seit dem 2. Februar 2025 gelten erste verbindliche Regelungen, insbesondere allgemeine Bestimmungen und Verbote bestimmter KI-Praktiken. Allerdings wird die vollständige Anwendung aller Vorschriften voraussichtlich erst ab 2. August 2026 verpflichtend. Das bedeutet, dass Unternehmen derzeit noch einen gewissen Kennzeichnungsspielraum haben.

Speziell die Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte ist erst ab August 2026 endgültig verbindlich. Dennoch sollten Unternehmen bereits jetzt proaktiv handeln, um sich an die kommenden Anforderungen anzupassen und langfristige Compliance-Risiken zu vermeiden.

 


 

Welche SEO-Tools sind vom AI Act betroffen?

Viele beliebte SEO-Tools setzen mittlerweile auf KI. Doch welche sind konkret betroffen? Ein Blick auf die wichtigsten Bereiche:

KI-gestützte Content-Generierung

Plattformen wie ChatGPT, Jasper oder Copy.ai ermöglichen es, in wenigen Sekunden hochwertige Blogbeiträge oder Produktbeschreibungen zu erstellen. Klingt super, oder? Aber genau hier greift der AI Act ein. Unternehmen müssen künftig kennzeichnen, wenn Inhalte vollständig oder teilweise von KI erstellt wurden. Das bedeutet: Wer KI-generierte Texte nutzt, muss sich darauf einstellen, dass diese als solche erkennbar gemacht werden müssen – ob in der Suchmaschine oder direkt auf der Website.

Automatisierte Keyword-Recherche und SERP-Analysen

Tools wie Ahrefs, SEMrush oder Ubersuggest nutzen maschinelles Lernen, um relevante Keywords zu identifizieren und Suchmaschinenrankings vorherzusagen. Diese Prozesse basieren auf der Verarbeitung großer Mengen an Nutzerdaten. Hier stellt sich die Frage: Wie wird sich der AI Act auf den Zugang zu diesen Daten auswirken? Wenn strengere Datenschutzauflagen gelten, könnte das bedeuten, dass einige Datenquellen eingeschränkt oder transparenter gemacht werden müssen.

KI-gestützte Rank-Tracking-Software

Rank-Tracking-Tools nutzen Künstliche Intelligenz, um Veränderungen in den Suchergebnissen vorherzusagen und individuelle SEO-Strategien zu optimieren. Hier könnten Anbieter verpflichtet werden, ihre Algorithmen transparenter zu machen. Unternehmen, die solche Tools nutzen, sollten sich darauf einstellen, dass sich die Datengrundlage und die Interpretation der Ergebnisse verändern könnte.

 


 

Weiterbildungspflicht: KI nutzen bedeutet Verantwortung übernehmen

Mit der zunehmenden Integration von KI in SEO-Prozesse wächst auch die Verantwortung der Anwender. Und genau hier setzt eine wichtige Vorschrift des AI Acts an: Unternehmen, die KI-Technologien einsetzen, müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter entsprechend geschult werden.

Was bedeutet das konkret?

  • Unternehmen, die KI-generierte Inhalte erstellen, müssen ihre Mitarbeiter darin schulen, wie diese gekennzeichnet und überprüft werden müssen.
  • SEO-Experten, die mit KI-gestützten Analyse-Tools arbeiten, sollten sich mit den neuen Transparenzanforderungen vertraut machen.
  • Datenschutz- und Compliance-Schulungen werden für alle, die mit Nutzerdaten arbeiten, zur Pflicht.

Die Regelungen sind also nicht nur ein technisches Thema, sondern betreffen direkt die Personen, die mit diesen Tools arbeiten. Weiterbildung im Bereich KI ist daher nicht mehr nur „nice to have“, sondern wird für viele Unternehmen zur Pflicht.

 


 

SEO im Wandel – KI bleibt, aber mit Regeln

Der EU AI Act wird die SEO-Branche nicht revolutionieren, aber er wird klare Regeln für den Einsatz von KI setzen. Das bedeutet für Unternehmen:

  • KI-gestützte SEO-Tools bleiben wertvoll, aber ihre Nutzung muss transparenter werden.
  • Kennzeichnungspflichten für KI-generierte Inhalte könnten die Content-Strategie beeinflussen.
  • Datenschutz und Compliance werden für SEO-Experten noch wichtiger.
  • Weiterbildung ist unverzichtbar – wer KI nutzt, muss geschult sein.

KI ist eine mächtige Technologie, aber sie braucht klare Regeln, um verantwortungsvoll eingesetzt zu werden. Wer sich jetzt vorbereitet, kann nicht nur rechtliche Risiken vermeiden, sondern auch die Vorteile von KI im SEO weiterhin effektiv nutzen.

Sie haben Fragen oder brauchen Unterstützung? Kontaktieren Sie gerne das Team der SEO AG.